Geheime Heilmittel für Sklaven: Menschen, Pflanzen und Medizin in der atlantischen Welt des 18. Jahrhunderts – Londa Schiebinger

Im natürlichen Ablauf werden Menschen krank und sterben. Die Geschichte der Medizin ist voller Versuche, neue und wundersame Heilmittel zu finden, mit und gegen die Natur zu arbeiten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen wiederherzustellen. In diesem Buch untersucht Londa Schiebinger Medizin und menschliche Experimente in der atlantischen Welt und erforscht die Zirkulation von Menschen, Krankheiten, Pflanzen und Wissen zwischen Europa, Afrika und Amerika. Sie verfolgt die Entwicklung eines kolonialen medizinischen Komplexes von den 1760er Jahren, als in den britischen und französischen Westindischen Inseln eine robuste experimentelle Kultur entstand, bis zum frühen 19. Jahrhundert, als Debatten über ein Verbot des Sklavenhandels und schließlich der Sklaverei selbst tobten.

Die massive Sterblichkeit unter versklavten Afrikanern und europäischen Pflanzern, Soldaten und Seeleuten trieb die Suche nach neuen Heilmethoden voran. Indianisches, afrikanisches und europäisches Wissen konkurrierten um die Heilung von Krankheiten, die durch die Kollision von Völkern auf neu angelegten, oft schlecht versorgten Plantagen entstanden. Aber nicht jedes Wissen war gleich. Schiebinger hebt die Gewalt und Angst hervor, die in kolonialen Kämpfen typisch sind, und untersucht Aspekte der afrikanischen Medizin, die nicht auf die Probe gestellt wurden, wie Obeah und Vodou . Dieses Buch analysiert, wie und warum spezifisches Wissen blockiert, diskreditiert oder geheim gehalten wurde.