Mittelalterliche Zahlensymbolik: ihre Quellen, Bedeutung und Einfluss auf Denken und Ausdruck – Vincent Foster Hopper

Für Dante und andere Menschen im Mittelalter hatten Zahlen eine andere Konnotation als für die Moderne. Die Zahlensymbolik war in der Kultur weit verbreitet und tief verwurzelt. In dieser klassischen Studie enthüllt ein bekannter Gelehrter, „wie tief im mittelalterlichen Denken das Bewusstsein für Zahlen verwurzelt war, nicht als mathematische Werkzeuge, noch als Zähler in einem Spiel, sondern als grundlegende Realitäten, voller Erinnerungen und beredter Bedeutung.“
Beispielsweise war die Zahl Drei – verbunden mit der Dreifaltigkeit – von besonderer Bedeutung und „verlieh jeder Wiederholung der Zahl Drei einen Bedeutungsreichtum, der vom modernen Leser nur schwach erfasst werden kann.“ Es wurde auch angenommen, dass Zahlen, die aus Konstellationen, Planeten, Sternumdrehungen und anderen astronomischen Phänomenen abgeleitet wurden, göttliche Assoziationen haben. Diese und viele weitere Aspekte des Themas werden hier beleuchtet. In den ersten drei Kapiteln untersucht der Autor die drei Hauptquellen der Zahlensymbolik; grundlegende, elementare Symbole, die aus den Bemühungen des Menschen stammen, natürliche Gruppierungen wie Finger und Zehen zu zählen und zu identifizieren; die alte babylonische Wissenschaft der Astrologie; und die pythagoräische Zahlentheorie, die das Verhältnis der Zahlen zueinander festlegte. Das vierte und fünfte Kapitel befassen sich mit der ausgeklügelten Kombination dieser Elemente durch die Gnostiker und der Übernahme und Ausarbeitung der Zahlenphilosophie durch die frühen Kirchenväter. Die letzten beiden Abschnitte untersuchen die mittelalterliche Zahlenphilosophie und Dantes Verwendung der Zahlensymbolik, insbesondere in der Göttlichen Komödie.
Dieser Band ist besonders für Mediävisten, Numerologen und Literaturstudenten interessant, wird aber auch jeden faszinieren, der sich für Symbologie oder kulturelle Aspekte des Mittelalters interessiert.